Langsamer durch´s Leben rasen

Für die nächsten Wochen habe ich mir etwas vorgenommen. Nämlich „etwas weniger“. Wie geht das denn? Nun, ich habe mir vorgenommen, mir etwas weniger vorzunehmen. Oder anders ausgedrückt:

etwas langsamer durch´s Leben zu rasen.

Ich habe nämlich immer ziemlich viel vor. Und ich kann keine Zeiträume einschätzen. Beides zusammengenommen ist ziemlich doof und führt zu erheblichem Chaos im Tages- oder Wochenablauf. Ich möchte nur mal „schnell“ ein paar Arbeiten machen und merke irgendwann: Upps, der Tag ist schon rum. Was ist denn mit allem, was ich sonst noch vorhatte? Gefühlt gehe ich an solchen Tagen immer schon direkt nach dem Aufstehen wieder ins Bett. Die Stunden dazwischen voller Aktionismus, aber schon wieder alles aus dem Hirn verschwunden. Zuwenig Zeit für das, was ja eigentlich Spaß im Leben macht. Nö, das will ich nicht. „Nö“ ist übrigens ein Lieblingswort von mir. Sagt jedenfalls eine liebe Freundin von mir. Ich würde dieses Wort eigentlich ganz oft benutzen. Hm…. eine trotzige kleine Gabi in mir? Egal. Nö, diese Volldampf-Tage mag ich wirklich nicht so. Manchmal müssen sie sein, geb ich zu. Denn ich krieg da ja auch unglaublich viel geleistet. Aber so alle 300 Jahre reicht das aus. Und die restlichen 299 Jahre dazwischen möchte ich es anders machen. Blöd nur, dass sowas immer vollautomatisiert passiert. Da kommt man gar nicht auf den Gedanken, sich Gedanken darüber zu machen. Weil es dann, wenn es einem auffällt, ja schon wieder vorbei ist. Also brauche ich was? Einen Anker. Etwas, das mich immer wieder dran erinnert, dass ich was ändern wollte. Und da ich ja immer für kleine Schritte plädiere, ändere ich nicht gleich mein ganzes Leben, sondern fange mit einer kleinen Einheit an, mit meinen Büchern.

Ich lese nämlich unglaublich gerne. Obwohl ich gerade erst die Bücher, die ich „als nächstes“ lesen will, in ein extra Regal im Wohnzimmerschrank gestellt habe, türmen sich neben meinem Platz auf dem Sofa schon wieder über 10 Bücher. Gar nicht zu reden von den ganzen Ebooks, die so schön versteckt in meinem Tablet lagern. Oft ist es so, dass ich richtig durch die Bücher durchhechle und kaum ist eins beendet, habe ich schon das nächste in der Hand. Ich inhaliere Wissen. Aber ich lasse meinem Gehirn gar keine Zeit, dieses Wissen auch irgendwie richtig aufzunehmen – denn da bin ich ja schon wieder beim nächsten Buch oder beim nächsten Artikel. Und genau da fange ich jetzt mit meiner Entschleunigung an. Ich habe mir ein Arbeitsblatt gemacht, das mich zum Nachdenken bringen soll. Für jedes Buch, das ich anfange (oft habe ich auch mehrere gleichzeitig), gibt es jetzt ein Blatt, das ich vorerst als Lesezeichen nutzen kann. Dann habe ich es nämlich auch immer dabei und mein Unterbewusstsein denkt schon beim Lesen dran, dass ich mir ja nachher noch Gedanken machen möchte. Fachbücher lese ich ja immer mit Leuchtstift. Damit markiere ich mir immer Sätze oder auch ganze Passagen, die ich wichtig finde. Wenn ich also ein Buch fertig gelesen habe werfe ich es nicht mehr gleich ins Regal und schnappe mir schon das nächste (denn dann bin ich gedanklich ja schon wieder weg). Sondern ich werde mir in Zukunft vier verschiedene Fragen zu dem Buch beantworten und auch AUFSCHREIBEN. Denn Aufschreiben sorgt für Klarheit. Deshalb gibt es jetzt einen Punkt für eine Buch-Zusammenfassung in zwei oder drei ganz kurzen Sätzen. Außerdem auch noch die (für mich) drei wichtigsten Erkenntnisse, die ich aus diesem Buch ziehe.

Hier könnt Ihr das Arbeitsblatt downloaden /  kopieren:

teacher

 

 

 

 

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