Wenn ich auf meiner Facebookseite „Chaotisches Leben“ frage, wer für das Jahr 2018 schon Ziele und dazugehörige Pläne festgelegt hat, dann meine ich NICHT:
- ich werde ab dem 01. Januar nicht mehr rauchen
- ich werde ganz viel Sport machen
- ich werde abnehmen
- ich werde tralalaundtirili
Das wird nix. Weiß ich jetzt schon. Ich werde ab morgen abnehmen und heute hau ich mir am Buffet noch die Wampe voll….. Spätestens wenn man merkt, dass sich die Welt am 01. Januar auch nicht anders dreht und eigentlich nur ein Montag nach dem Sonntag kommt, relativiert sich dieser Wunsch. Denn mehr ist es nicht: ein Wunsch. Der Wunsch, dass ich ab morgen keine Lust mehr auf eine Zigarette mehr habe, mir Schokolade nicht mehr schmeckt und ich morgens von Brad Pitt zum Joggen abgeholt werde. Wäre schön – passiert aber nicht.
Für mich gehören Ziele und Planen zusammen. Das eine geht nicht ohne das andere.
Ich brauche also zuerst mal zwei Sachen: ein Ziel und einen Plan. Ganz wichtig: der Plan muss zu dem Ziel passen. Das Ziel „Ich will abnehmen“ und der Plan „Ich fülle mal meinen Süßigkeitenschrank noch mal so richtig auf“ passen nicht so richtig zusammen. Generell ist es nicht so ganz einfach, ein vernünftiges Ziel festzusetzen, das man auch wirklich will. Wenn mein Ziel die Hosengröße 32 ist und ich es liebe, abends noch spät ein warmes Abendessen mit einem Sahne-Nachtisch zu essen, dann muss ich mein Ziel überdenken. Oder wenn ich nach Spanien auswandern will und weder Job noch Geld habe und auch nicht arbeiten will…. hm, wird schwierig. Also lautet die erste Frage schon mal:
Was ist mein Ziel? Was will ich WIRKLICH?
Um das rauszufinden, stelle ich mir weitere Fragen:
- was tut mir gut? Wovon will ich mehr?
- wovon träume ich nachts und in Tagträumen?
- was würde ich mir von einer guten Fee wünschen?
- von welchen Themen kann ich stundenlang reden ohne müde zu werden?
- was hat mir denn als Kind schon Spaß ohne Ende gemacht?
- worüber vergesse ich auch heute noch komplett die Zeit?
Wenn ich ein Ziel habe, dann kann ich den Weg dorthin auch planen. Ein Plan führt idealerweise schrittweise zum Ziel hin.
Welcher Plan führt zu meinem Ziel?
Wie soll ein richtig guter Plan sein?
- eindeutig
- präzise
- erreichbar
- messbar
- realistisch
10 kg in vier Wochen abnehmen gehört nicht dazu. Einen Job als Chefsekretärin zu finden, wenn man noch nie einen Computer bedient hat, auch nicht. Wenn ich aber mehr Zeit für mich haben will, kann ich dieses vage Ziel auch präzisieren: „ich möchte jeden Tag eine Stunde am Abend zwischen 20 und 21 Uhr für mich haben“. Damit ich dieses Ziel erreiche, muss ich folgende Schritte gehen: die Kinder müssen um 19.30 Uhr im Bett liegen; das Handy ist ausgestellt; ich ziehe mich dafür in ein ruhiges Zimmer zurück; ich sage meinem Partner Bescheid, dass ich jetzt nicht zu sprechen bin; ich fange um 19.45 Uhr an, mein Buch, einen Tee und meine Lesebrille zusammenzusuchen…..
Wenn ich meinen Umsatz im nächsten Jahr um 20% steigern will, dann macht es Sinn, sich einen Plan aufzustellen, was ich dazu brauche(n könnte): einen neuen Mitarbeiter mit Ahnung von Onlinemarketing einstellen, an jedem Monatsende die Geschäftszahlen für mindestens 2 Stunden mit einem Buchhalter durchsprechen, neue Produkte ins Sortiment aufnehmen, den Workflow zu überprüfen, etc. Ob ich mit diesen Maßnahmen das Ziel im Endeffekt auch erreiche, kann ich dann am Jahresende anhand meiner Zahlen genau überprüfen – und eventuell neue Ziele bzw Pläne festlegen.
Und was hat das alles mit Neujahr zu tun? Nix. Gar nix. Das kann man alles auch am 27.05. oder am 14.08. machen. Aber irgendwie steckt es manchmal auch an, wenn alle rundherum voller Pläne und voller Motivation sind. Viele Leute haben „zwischen den Feiertagen“ frei. Dann ist etwas Zeit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und sich Gedanken über das kommende Jahr zu machen. Außerdem ist „ein Jahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember“ ein festgelegter, präziser und messbarer Zeitraum (siehe oben). Und es gibt jetzt diese wunderschönen, inspirierenden Jahresplaner 🙂
Mehr Input auf meiner Facebookseite: „Chaotisches Leben“